13.04.2010- Wegen Totschlags hat das Landgericht Berlin am Dienstag einen 31-jährigen Vietnamesen zu acht Jahren Haft verurteilt. Der Mann wurde schuldig gesprochen, im Mai vorigen Jahres in Marzahn einen Landsmann nach verbalen Streitigkeiten durch Messerstiche getötet zu haben. Strafmildernd sah das Gericht an, dass das spätere Opfer zuvor in Telefonaten den Angeklagten und dessen Eltern schwer beleidigt hatte.
Wut und Zorn hätten sich bei dem Angeklagten angestaut und in der Tat entladen, hieß es. Über die Beleidigungen erregt, habe sich der 31-Jährige mit einem Küchenmesser bewaffnet und sei zum Wohnhaus des Kontrahenten gefahren. Als sich die beiden Männer gegenüberstanden, habe der Angeklagte nach einem «kurzen Wortwechsel» dann unvermittelt zugestochen, hieß es. Mit einem Küchenmesser versetzte er dem 24-jährigen Landsmann zwei heftige Messerstiche in Bauch und Brust.
Todesursache war ein Stich ins Herz. Der Asiate starb trotz Notoperation kurz darauf. Im Prozess hatte der Angeklagte die Messerstiche gestanden.
Bei dem Opfer handelte es sich um einen in Tschechien lebenden Vietnamesen, der in Berlin zu Besuch war. Dieser hatte sich vor der Tat vergeblich bemüht, bei einem Mitbewohner des Angeklagten Geld für seine Rückreise zu borgen. Darüber war das spätere Opfer telefonisch mit dem 31-Jährigen in Kontakt gekommen.
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