Donnerstag, 18. März 2010

Gesundheits-Minister Philipp Rösler: Vietnamesen feiern ihn als Sex-Symbol

Angi Baldauf
Rösler, der Superstar! Zumindest in seinem Geburtsland Vietnam hat Gesundheitsminister Philipp Rösler (37, FDP) eine riesige Fan-Gemeinde. Grund: Sein gutes Aussehen – deshalb gilt er in Vietnam sogar schon als Sex-Symbol.

Nachdem der Waisenjunge im letzten Jahr Bundesminister wurde, ist in der sozialistischen Republik das Rösler-Fieber ausgebrochen. Seine ehemaligen Landleute finden den Minister nämlich ausgesprochen sexy – er bedient exakt das dortige Schönheitsideal: groß, klassische Nasenform, helle Haut.

Reiseveranstalter kutschieren ihre asiatischen Berlin-Besucher sogar gezielt zum Gesundheitsministerium und erklären, welcher Polit-Star dort sein Büro hat. Das haben Ministeriums-Mitarbeiter schon öfter belustigt zur Kenntnis genommen.

Eine ganze Nation ist stolz auf das Wunderkind aus Khánh Hưng, das nicht mal genau weiß, wann es geboren wurde: Der 24. Februar wurde 1973 einfach geschätzt und vom Amt festgelegt.

„Ein Vietnamese wird deutscher Gesundheitsminister" schrieb die Zeitung „Tien Phong“ im letzten Jahr kurz nach Röslers Vereidigung in einem großen Porträt über den Minister.

Die Online-Zeitung „Vietnam Net“ schrieb, es sei gut für die Vietnamesen überall auf der Welt, auch in Deutschland und „ganz Europa“, dass er Minister sei. User in verschiedenen Netz-Foren fordern sogar: Wenn der Herr Rösler das deutsche Gesundheitssystem auf Vordermann gebracht habe, könne er in Vietnam weitermachen.

Philipp Rösler selbst nahm das gelassen zur Kenntnis. In einem Interview betonte er, er freue sich über die Aufmerksamkeit und den plötzlichen Bekanntheitsgrad in seinem Geburtsland.

Der Minister wurde in Vietnam geboren, kam als Findelkind in ein Waisenhaus und wurde im Alter von neun Monaten von seinen niedersächsischen Eltern adoptiert.

Er selbst sieht sich als waschechten Deutschen! Er ist katholisch, gehört sogar dem Zentralkomitee der deutschen Katholiken an (ZdK) an. Vietnamesisch hat der Politiker nie gelernt. Rösler hatte auch nie den Drang, sich auf Spurensuche in der Vergangenheit zu machen oder nach möglichen Angehörigen zu fahnden.

Nur einmal, 2006, hat er mit Ehefrau Wiebke (31) Urlaub in Vietnam gemacht. „Weil es ein schönes Land ist", sagte er damals. Das Waisenhaus, in dem er als Baby war, existiert nicht mehr.

http://www.bild.de/BILD/politik/2010/03/09/gesundheitsminister-philipp-roesler/asiaten-feiern-ihn-als-sexsymbol.html