Dienstag, 30. März 2010

Und täglich droht der Untergang ...


Mit einem bahnbrechenden Experiment versuchen Wissenschaftler am Genfer Kernforschungszentrum CERN mit einem gigantischen Teilchenbeschleuniger Bedingungen wie kurz nach dem Urknall herstellen. Die Forscher wollen Protonen im größten Teilchenbeschleuniger der Welt - dem "Large Hadron Collider" (LHC) - beinahe mit Lichtgeschwindigkeit aufeinander prallen lassen, um so bisher nur theoretisch beschriebene Partikel wie das Higgs-Teilchen nachzuweisen. Bereits in der Planungsphase befürchteten Chaosforscher wie Otto Rössler, dass so Schwarze Löcher entstehen könnten, die die Erde verschlingen. Eine in der Schweiz lebende Deutsche hatte sogar vor dem Bundesverfassungsgericht einen Stopp des Experiments gefordert, weil es eine Gefahr für Leib und Leben der Erdbevölkerung darstelle. Anfang März hatten die Karlsruher Richter die Klage allerdings abgewiesen.

Ängste vor einem drohenden Weltuntergang sind beinahe so alt wie die Menschheit selbst. Seit Urzeiten setzen Propheten, Gottesmänner, Astronomen, Philosophen oder Sektenführer mehr oder weniger fixe Termine für das Ende der Welt. Ob jüngstes Gericht, Machtübernahme durch Außerirdische oder mathematisch berechenbare Meteoriteneinschläge - die Gründe für eine mögliche Zerstörung der Welt sind so vielfältig wie die dadurch provozierten Ängste. Wurden solche Zerstörungsszenarien in früheren Zeiten gerne als Druckmittel von herrschenden Autoritäten verwendet, erfreuen sich apokalyptische Bilder in Film, Literatur, aber auch in der Politik gegenwärtig wieder neuer Beliebtheit. Finanzkrise, Klimawandel, Verfall moralischer Werte - da sehen nicht nur Sittenwächter einmal mehr das Ende der menschlichen Zivilisation gekommen.

Martin Luther hatte schon im 16. Jahrhundert drei Termine für den Weltuntergang festgelegt. Als die Welt nach den Vorhersagen 1532 und 1538 auch im Jahre 1541 nicht unterging, legte er sich auf keinen weiteren Termin fest. Die Zeugen Jehovas sahen erstmals für 1874 schwarz, Sektenführer Charles Manson für 1969. Er behauptete sogar, dass die Beatles Engel der Apokalypse wären und ihre Lieder Botschaften über die Zukunft enthielten. Laut der Prophezeiung des Nostradamus hätte die Welt 1999 untergehen sollen. Diese besagte, dass im "Jahr Neunzehnhundert Neunundneunzig, im siebten Monat vom Himmel der große Schreckenskönig kommen würde."

Ob Johannes-Offenbarung im Neuen Testament oder die Prophezeiungen des Nostradamus: Bisher dreht sich unser blauer Planet weiter friedlich um die Sonne. Laut der Berechnung des Mayakalenders steht am 21. Dezember 2012 einmal mehr der Weltuntergang bevor, der Physiker Sir Isaac Newton rechnete mit 2060 weit in die Zukunft. Was meinen Sie: Haben die Ängste vor einem drohenden Weltuntergang wirklich eine Berechtigung? Sehen Sie reale Gefahren für das Leben auf der Erde oder sind die Vorhersagen eher symbolisch zu betrachten? Handelt es sich bei den befürchteten Untergangsszenarien um bloße Panikmache? Oder sehen Sie vielleicht sogar einen Sinn in einer respektvollen Sorge um das Leben auf der Erde? Wir freuen uns auf Ihre Beiträge!

http://de.news.yahoo.com/blog/allgemein/beitrag/62247/